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(Ab) Wann sprechen wir eigentlich von toxischen Beziehungen?

In toxischen Beziehungen zeigt sich eine Opfer-; Täterdynamik, wodurch auch der Leidensdruck unterschiedlich verteilt ist. Eine Person ist in diesen Beziehungen dabei tendenziell die Gebende und Vergebende, die Abhängigere und Zulassende. Die andere Person zeigt egoistisches, eher ablehnendes und mauerndes Verhalten. Häufig kommt auch „Gaslighting“ dazu.
Die Dynamik ist psychisch schädigend, da sie rapide zwischen Höhenflügen und tiefen Abstürzen (On/Off-Modus) wechselt und immerwährende Hoffnung besteht, dass „irgendwann alles gut ist“. Die Betroffenen sehen dadurch nicht klar, wie unheilsam die Beziehung ist und wie stark ihre Bedürfnisse und ihr Wohlbefinden auf der Strecke bleiben. In der Beziehung selbst wird Liebeskummer empfunden.
Dadurch ist auch die Unabhängigkeit zu entscheiden, ob die Partnerschaft fortgeführt werden möchte, nicht gegeben. 
Das erinnert an eine Abhängigkeitserkrankung, wie sie z.B. bei Alkohol etc. vorkommt. 
Meist meldet sich der Beziehungspartner, der sich benachteiligt in der Beziehung fühlt. Sie berichten von geringem Selbstwert bis hin zur Selbstabwertung, Schuldgefühlen, Verlustängsten und somit auch von überhöhter Verantwortungsübernahme für das potentielle Gelingen der Beziehung. 
Oft leiden Konzentration, Schlaf und Appetit.
Sie berichten von der Sehnsucht, sich von der quälenden Abhängigkeit und den damit verbundenen seelischen Schmerzen zu lösen und Beziehungen mit echter Nähe bei gleichzeitiger Autonomie führen zu können. Und über den Wunsch, sich als Gestalterin anstatt als Opfer zu fühlen. Häufig sind es Frauen, die erschöpft überzeugt sind, nicht alles gegeben zu haben. 
Im zweiten Teil zum Thema können Sie lesen, inwiefern es möglich ist, sich von seinen bisherigen Beziehungsmustern zu lösen, um eine heilsame Beziehung leben zu können.

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